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Von Abily bis Wullaert: Die Stars der EM
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Dzsenifer Marozsan (Deutschland): Die 25-Jährige führt den Titelverteidiger erstmals als Kapitänin in ein großes Turnier. Bundestrainerin Steffi Jones bezeichnet die Mittelfeldspielerin als "Herz des deutschen Spiels". Nach ihrem Wechsel im vergangenen Jahr zu Olympique Lyon nach Frankreich ist die Edeltechnikerin auch als Persönlichkeit weiter gereift. Frankreichs "Fußballerin des Jahres" geht nach dem Triple-Gewinn mit ihrem Club naturgemäß mit riesigem Selbstbewusstsein in die Endrunde.
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Anja Mittag (Deutschland): Hinter Marozsans Mannschaftskameradin liegt hingegen eine wechselhafte Saison. Beim VfL Wolfsburg, zu dem sie nach dem Olympia-Triumph in Rio gewechselt war, fasste die Angreiferin nie so richtig Fuß. Im Winter kehrte Mittag dann nach Schweden zurück und fand beim FC Rosengard zu alter Stärke zurück. Die Weltmeisterin von 2007 peilt mit der DFB-Auswahl in den Niederlanden ihren vierten EM-Triumph an.
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Lena Goeßling (Deutschland): Trotz monatelanger Verletzungspause und fehlender Spielpraxis schaffte es die Wolfsburgerin in den Europameisterschaftskader. Die etatmäßige Mittelfeldspielerin, die in der Vergangenheit im DFB-Trikot auch vereinzelt als Innenverteidigerin eingesetzt wurde, ist hinter Babett Peter sowie Mittag die Spielerin mit dem meisten Nationalmannschafts-Einsätzen im Aufgebot.
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Lotta Schelin (Schweden): In ihrer Heimat wird die flinke und technisch beschlagene Stürmerin immer wieder mit ihrem Landsmann Zlatan Ibrahimovic verglichen. Schelin debütierte 2004 als 20-Jährige im Nationalteam. Sie ist die erfolgreichste Schützin der schwedischen Auswahl. Während die Angreiferin mit Lyon, für das sie von 2008 bis 2016 am Ball war, viele Titel gewann, fehlt ihr mit ihrem Heimatland noch ein ganz großer Triumph. Die EM in den Niederlanden könnte der Abschluss von Schelins großartiger internationaler Laufbahn werden. Sie hat die Fortsetzung ihrer Nationalmannschaftskarriere über die Endrunde hinaus offen gelassen.
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Caroline Seger (Schweden): Auch Schwedens "Fußballerin des Jahres 2009" ist mit 32 Jahren im Frühherbst ihrer Karriere angekommen. Die Mittelfeldakteurin ist neben Schelin die Spielerin mit den meisten Einsätzen im EM-Aufgebot der Skandinavierinnen. Sie hat die Fortsetzung ihrer Karriere im Nationalteam, mit dem sie 2011 WM-Dritte wurde und 2016 Olympia-Silber holte, ebenfalls offen gelassen. Bei Lyon war Seger zuletzt nicht immer erste Wahl, in der schwedischen Auswahl ist sie gesetzt.
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Nilla Fischer (Schweden): Wolfsburgs Kapitänin und Abwehrchefin ist auch in der schwedischen Auswahl seit vielen Jahren eine unumstrittene Führungspersönlichkeit. Ein EM-Sieg wäre für die enorm kopfballstarke Innenverteidigerin die Krönung einer langen Nationalmannschaftskarriere, die für sie bereits im Alter von 16 Jahren begann.
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Loes Geurts (Niederlande): Bereits vor zwölf Jahren debütierte die Keeperin im "Oranje"-Team. Seitdem ist die Schlussfrau von Paris Saint-Germain, die von 2006 bis 2007 für den FFC Heike Rheine in Deutschland spielte, ein Gesicht des Aufschwungs der niederländischen Nationalmannschaft. Die 31-Jährige ist dienstälteste Akteurin im Aufgebot des EM-Gastgebers.
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Vivianne Miedema (Niederlande, l.): Die Stürmerin gilt als eines der Top-Talente in Europa. Sie wechselte 2014 als gerade einmal 17-Jährige zum FC Bayern und feierte mit den Münchnerinnen zwei Meisterschaften. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim Bundesligisten lehnte die erfolgreichste Schützin des FCB in den vergangenen drei Jahren ab. Miedema wird in der neuen Saison für den FC Arsenal auf Torejagd gehen. Sie habe nach einer "neuen Herausforderung" gesucht, gab die große Hoffnungsträgerin des EM-Gastgebers zu Protokoll.
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Lieke Martens (Niederlande): Die Torschützenkönigin der U19-EM von 2010 ist neben Miedema die größte Offensiv-Hoffnung des EM-Gastgebers. Martens, die von 2012 bis 2013 für Duisburg Bundesliga-Luft schnupperte, wechselte kurz vor Beginn der Endrunde vom schwedischen Topclub FC Rosengard zum FC Barcelona.
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Ada Hegerberg (Norwegen): Lyons Stürmerin hat mit ihren gerade einmal 22 Jahren bereits jede Menge Erfahrung gesammelt und einige Titel gewonnen - zuletzt drei in einer Saison mit Olympique. Die hochveranlagte Hegerberg hat mit Abstand die meisten Treffer aller Spielerinnen des norwegischen EM-Aufgebots für ihr Heimatland erzielt. Auf ihren Schultern ruhen die größten Hoffnungen des Vize-Europameisters auf einen Triumph in den Niederlanden.
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Caroline Graham Hansen (Norwegen): Die Wolfsburgerin ist die kongeniale Sturmpartnerin von Hegerberg. Nicht minder talentiert als der Lyon-Star, in den vergangenen Jahren aber einige Male mit Verletzungspech. Bleibt sie bei der EM gesund, kann sie dem Turnier ihren Stempel aufdrücken.
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Pernille Harder (Dänemark): Die 24-Jährige steht wie Hansen bei den "Wölfinnen" unter Vertrag. Wechselte im vergangenen Winter aus Schweden vom Linköpings FC an den Mittellandkanal und avancierte sofort zur Leistungsträgerinnen. Harder verkörpert mit ihrer Dynamik, Schnelligkeit und Willenskraft vorzüglich "Danish Dynamite", wie ihr Nationalteam gerne auch genannt wird.
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Line Røddik Hansen (Dänemark): Die Verteidigerin vom FC Barcelona ist die erfahrenste Spielerin im Aufgebot der Skandinavierinnen. Die 29-Jährige debütierte bereits 2006 für ihr Heimatland und ist seitdem eine Konstante im dänischen Nationalteam. Vor ihrem Engagement in Katalonien war Hansen in Schweden und Frankreich aktiv.
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Camille Abily (Frankreich): Die Mittelfeldspielerin feierte bereits vor 16 Jahren ihr Nationalmannschafts-Debüt. Kaum eine andere Akteurin prägte in dieser Zeit den Aufschwung und das Spiel von "Les Bleues" so sehr wie der Lyon-Star. 2015 ernannte die UEFA die begnadete Technikerin zu einer von fünf "Botschafterinnen des Frauenfußballs".
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Eugénie Le Sommer (Frankreich): Die Angreiferin ist wie Abily seit vielen Jahren ein Gesicht des französischen Nationalteams. Le Sommer verfügt wie die meisten ihrer Mitspielerinnen über eine sehr gute Technik und besticht durch ihre Abgeklärtheit vor dem Tor. Während andere bewährte Offensivkräfte von "Les Bleues" (Élodie Thomis, Marie-Laure Delie) gerne über die Außen oder etwas aus der Tiefe kommen, fühlt sich die 28-Jährige im Sturmzentrum am wohlsten.
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Wendie Renard (Frankreich): Die auf Martinique geborene Defensivspezialistin ist sowohl bei Olympique als auch im Nationalteam Abwehrchefin und Kapitänin. Die Innenverteidigerin, die während der EM ihren 27. Geburtstag feiert, ist enorm kopfball- und zweikampfstark, besticht durch ihre Ruhe im Spielaufbau und tritt auch immer wieder als Torschützin in Erscheinung. Während Renard mit Lyon bereits Titel en masse gewonnen hat, wartet sie mit dem Nationalteam, für das sie 2011 debütierte, noch auf einen großen Triumph.
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Fara Williams (England): Die Mittelfeldakteurin trägt bereits seit 2001 das Trikot der "Three Lionesses". Die gebürtige Londonerin war beim bis dato größten Triumph der Mannschaft, der Vize-Europameisterschaft 2009 - ebenso dabei wie beim überraschenden dritten Platz bei der WM 2015 in Kanada. Für ihre Verdienste um den englischen Frauenfußball wurde sie 2016 von Königin Elisabeth II. zum "Member of the British Empire" ernannt.
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Alexandra Scott und Karen Carney (England, v.l.): Selbiges trifft auch auf diese beiden langjährigen Nationalmannschafts-Mitspielerinnen von Williams zu. Arsenal-Verteidigerin Scott (l.) debütierte 2004 für ihr Heimatland, Chelsea-Stürmerin Carney ein Jahr später. Mit ihrer Erfahrung und Klasse sollen sie dazu beitragen, dass Englands Traum vom ersten Titel in den Niederlanden in Erfüllung geht.
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Jill Scott (England): Auch die Mittelfeldakteurin von Manchester City zählt längst zum "100er-Club" Englands. Zudem ist die torgefährliche Spielgestalterin mit 14 Einsätzen bei Weltmeisterschaften WM-Rekordspielerin ihres Landes.
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Ramona Bachmann (Schweiz): Nach einem durchwachsenen Intermezzo beim VfL Wolfsburg hat die Angreiferin bei Chelsea wieder zu alter Stärke zurückgefunden. "Das war der beste Wechsel meines Lebens", erklärte die "Schweizer Fußballerin des Jahres" von 2009 und 2015 jüngst. Ihre Aussage bezog sich dabei auch auf die Rahmenbedingungen beim Londoner Verein, der seine Spielerinnen großzügig entlohnt. Ob die 26-Jährige bei der EM ähnlich für Furore sorgen kann wie vor zwei Jahren bei der WM in Kanada und nun im Chelsea-Trikot, ist allerdings noch fraglich. Wegen einer Oberschenkelverletzung konnte sie Teile der Vorbereitung nur eingeschränkt absolvieren.
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Lara Dickenmann (Schweiz, M.): Während ihre Landsfrau Bachmann in Wolfsburg nie so recht glücklich wurde, fühlt sich die 31-Jährige beim VfL pudelwohl. Sie geht beim Bundesligisten in ihre dritte Saison. Im Nationalteam wird die vielseitig einsetzbare Dickenmann von ihren Mitspielerinnen liebevoll "Grosle", kurz für Großmutter, gerufen. Sie ist die älteste Akteurin im Aufgebot. Zwischenzeitlich war die "Wölfin" Rekordtorschützin ihres Landes. Inzwischen wurde sie von Ana Maria Crnogorčević in diesem Ranking überholt.
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Viktoria Schnaderbeck (Österreich): Die Cousine des früheren Bundesliga-Profis Sebastian Prödl (Werder Bremen) schaffte bereits im Alter von 15 Jahren bei LUV Graz den Sprung in Österreichs höchste Spielklasse. Nur zwölf Monate später wechselte sie zum FC Bayern München, bei dem sie zunächst in der zweiten Mannschaft am Ball war. Seit 2010 gehört die Defensivspezialistin dem Bundesliga-Team des FCB an, in dem sie wie in der Nationalmannschaft Führungspersönlichkeit ist.
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Nina Burger (Österreich): Wie ihre Nationalmannschafts-Kapitänin Schnaderbeck steht auch die Stürmerin bei einem Bundesligisten unter Vertrag. Burger läuft seit 2015 für den SC Sand auf, mit dem sie zweimal das Pokalfinale erreichte. Zuvor war die Rekordschützin der österreichischen Auswahl für einige Monate für Houston Dash in den USA aktiv.
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Sara Björk Gunnarsdottir (Island): Die Wolfsburgerin ist nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Rekordnationalspielerin und Rekordschützin Margrét Lára Viðarsdóttir (Kreuzbandriss) bei der EM Kapitänin der Nordeuropäerinnen. Sowohl beim VfL als auch im Nationalteam besticht die 26-Jährige durch ihre enorme Präsenz auf dem Platz, gute Technik sowie viel Drang zum Tor.
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Tessa Wullaert (Belgien): Die Angreiferin verdient ihren Lebensunterhalt wie Gunnarsdottir beim VfL aus Wolfsburg. Wullaert hatte nach ihrem Wechsel 2015 aus Lüttich zu den Niedersächsinnen zunächst Probleme, sich an das höhere Tempo und die größere Zweikampfintensität in der Bundesliga zu gewöhnen. Inzwischen ist die Rekordschützin der belgischen Auswahl auch bei den "Wölfinnen" eine Leistungsträgerin. In der EM-Qualifikation war sie beste Scorerin der "Red Flames" und trug so maßgeblich dazu bei, dass ihr Heimatland erstmals an einer Endrunde teilnimmt.
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Melania Gabbiadini (Italien, l.): Trotz ihrer nun bereits 33 Jahre ist die Angreiferin von AGSM Verona noch immer unverzichtbar für die "Azzure". Gabbiadini debütierte bereits 2003 für ihr Heimatland und wurde 2016 als dritte Frau nach Carolina Morace und Patrizia Panico in die "Hall of Fame" des italienischen Fußballs aufgenommen. In den Niederlanden bestreitet die Stürmerin ihre vierte Europameisterschaft.
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Gemma Fay (Schottland): Die Torhüterin ist das Aushängeschild des schottischen Frauenfußballs. Bereits mit 16 debütierte sie 1998 im Nationalteam, bis zum EM-Beginn hatte Fay 199 Einsätze für ihr Heimatland bestritten. Damit ist die 35 Jahre alte Schlussfrau von Glasgow City europäische Rekordhalterin.
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Claudia Neto (Portugal, r.): Die Schweden-Legionärin vom Linköpings FC ist der Dreh- und Angelpunkt des portugiesischen Spiels. In der EM-Qualifikation war die Mittelfeldakteurin, die bereits über 100 Länderspiel-Einsätze hat, zudem erfolgreichste Torschützin der Ibererinnen, die erstmals bei einer Endrunde dabei sind.
Stand: 17.07.17 17:20 Uhr