Neuer Abschnitt
Deutsches Team
Einzelkritik: Kerschowski trifft und patzt
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Almuth Schult: Die deutsche Torhüterin hatte vor der Pause gegen in der Offensive weitgehend harmlose Däninnen nur wenig zu tun. Bei Schüssen von Katrine Veje (38.) und Sanne Troelsgaard (44.) reagierte sie aufmerksam. Die Gegentore (49., 83.) konnte sie nicht verhindern. Sie hatte viel Glück beim Veje-Lattentreffer (57.), rettete hellwach gegen Harder (58.), stieg dann aber sehr rüde gegen Nadia Nadim ein (75.).
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Anna Blässe: Im dritten EM-Startelf-Einsatz agierte die Rechtsverteidigerin ungewohnt fahrig in der Defensivarbeit. Spielte vor der Pause mehrere riskante Pässe in der Rückwärtsbewegung, die die Däninnen ins Spiel brachten. Nach dem Seitenwechsel nicht eng genug bei Nadim, die zum Ausgleich traf (49.). Auch Veje ließ sie bei deren Lattentreffer aus den Augen (57.).
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Lena Goeßling: Zu Beginn mit guter Spielübersicht und ruhigen Aktionen im Spielaufbau. In ihrem 95. Länderspiel ließ sie sich aber im weiteren Verlauf der Partie von der Verunsicherung im deutschen Team anstecken. Auch nach den beiden Treffern der Däninnen gingen von ihr als Reaktion jeweils zu wenig Impulse aus.
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Babett Peter: Spielte vor der Pause ohne defensive Aussetzer, setzte aber auch keine offensiven Glanzlichter im Spielaufbau. Im zweiten Abschnitt geriet die von ihr und Goeßling organisierte Abwehr immer wieder bei Vorstößen der Däninnen durchs Zentrum ins Schwimmen. Beim 1:2 stimmte die Zuordnung vor dem eigenen Tor dann gar nicht mehr.
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Isabel Kerschowski: Ihre Hereinnahme auf die Linksverteidiger-Position machte sich zunächst bezahlt. Nutzte die sich bietenden Räume auf dem Flügel für schnelle Vorstöße - und brachte das deutsche Team mit einem 17-Meter-Schuss in Führung (3.). Hatte nach der Pause viel Mühe defensiv gegen Nadim, Troelsgaard und Co.. Bei beiden Gegentoren ließ sie die Flanken ins Zentrum zu (49., 83.).
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Kristin Demann: Wie bereits in den Gruppenspielen, tauschte Demann im Mittelfeld immer wieder mit Kapitänin Dzsenifer Marozsan fließend die Positionen - dieses Mal jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Ließ im Zentrum defensiv einige Male Lücken offen, hatte vorne bei ihren Abschlüssen kein Glück (7., 24.). Mandy Islacker kam für sie in der 62. Minute ins Spiel.
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Mandy Islacker: Gegen Dänemark kam die Stürmerin erst in der 62. Minute von der Bank in die Partie. Warf sich im Zentrum sofort ins Getümmel, kam aber nicht frei zum Abschluss. Ein unter dem Strich glückloser Joker-Einsatz in einem verunsicherten deutschen Team.
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Sara Doorsoun: Gegen die Russinnen im letzten Gruppenspiel war die Essenerin noch ein belebendes Element auf dem Flügel gewesen - ganz anders dann im Viertelfinale gegen Dänemark. Die Partie lief komplett an ihr vorbei - egal, ob sie rechts oder links agierte. Ein harmloser Schuss aufs Tor der Däninnen (44.) Zur Pause ausgewechselt.
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Lina Magull: Die Freiburgerin kam nach der Pause für die enttäuschende Doorsoun in die DFB-Formation - machte es selbst aber nicht viel besser. Ein (abgefälschter) Schuss in der 80. Minute - mehr bleibt von ihren Offensivbemühungen nicht in Erinnerung.
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Sara Däbritz: Begann auf dem linken Flügel sehr agil, gab in der fünften Minute einen Torschuss ab. Rutschte im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit in die Spitze neben Mittag, konnte dort aber ihre Stärken nicht ausspielen. Nach dem Seitenwechsel wieder als Flügelspielerin und damit etwas wirkungsvoller im Einsatz.
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Dzsenifer Marozsan: Die DFB-Kapitänin forderte und bekam in der Anfangsphase viele Bälle im Mittelfeld, die sie ruhig und aufmerksam im Spielaufbau verteilte. Ihre Positionswechsel mit Demann waren nicht immer zielführend - genauso wie ihre eigenen Abschlüsse und Standards. In der Entstehung des 1:1 (49.) schläfrig, als Assistgeberin Stine Larsen den Vorteil nutzte. Ließ eine sichtbare Reaktion auf diesen und den zweiten dänischen Treffer vermissen. Das war nicht das Turnier von Dzsenifer Marozsan!
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Anja Mittag: Die deutsche Stammelf-Stürmerin (vierter EM-Einsatz) arbeitete zwar richtig viel, dabei sprang aber gar nichts Zählbares heraus. Zum ersten Mal richtig gefährlich erst in der 75. Minute, als ihr Kopfball das gegnerische Tor knapp verfehlte. Dabei blieb es.
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Linda Dallmann: In der ersten Halbzeit fand die als Stürmerin aufgebotene Essenerin keine richtige Bindung zum Spiel. War weder in der Spitze noch auf dem rechten Flügel gut aufgehoben. Ihre Aktionen wirkten halbherzig. Nach der Pause dann viel mutiger. Mit zwei guten Abschlüssen (56., 61.) zwang sie Dänemarks Schlussfrau Stina Lykke Petersen zu Paraden. Kurz vor Schluss ausgewechselt gegen Lena Petermann.
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Lena Petermann: Der dritten und letzten Einwechselspielerin des DFB-Teams blieben lediglich zwei Minuten plus die Nachspielzeit, um noch mit für den erhofften Ausgleichstreffer zu sorgen. Als das nicht gelungen war, ließ auch die Freiburgerin enttäuscht den Kopf hängen - die EM geht ohne die deutsche Mannschaft weiter.
Stand: 30.07.17 13:58 Uhr